Über uns
Der Errichtung des Zentrums DARHORSE für Pferdezucht ging die Idee voraus, im Rahmen Mitteleuropas die erste konkurrenzfähige Einrichtung für die Zucht des Englischen Vollbluts zu schaffen, die sich mit den besten Einrichtungen Westeuropas messen könnte. Im Hinblick auf diese Idee war es nötig, die ganze bisherige Art der Zucht zu verlassen und zu versuchen, die westeuropäischen und nordamerikanischen Standards in den tschechischen Bedingungen anzuwenden.
Es wäre sehr einfach und vor allem aber auch sehr doof, die Art der Zucht, die in wesentlichem ein Erbe der Zeit hinter dem Eisernen Vorhang ist, zu kritisieren oder sogar lächerlich zu machen. Wir sind davon überzeugt, dass die meisten Züchter Experte sind, die der Sache voll und ganz ergeben sind und die den Pferden fast alles geopfert haben und opfern. Was diesen Menschen fehlt, sind die elementaren materiell-technischen Bedingungen.
Die Pferdezucht ist bei uns nicht und war es auch nie ein großes Business. Bei der unaufhörlichen Arbeit um die Pferde findet ein Züchter nur schwer den Raum sich als Manager zu entwickeln. Die kapitalstarken Besitzer investierten früher und investieren immer noch bedeutende Summen ganz pragmatisch in den Einkauf von Pferden ausländischer Provenienz, mit denen sich die tschechische Zucht nicht messen kann. Das hat uns in die Todesspirale gebracht, wo die Pferdezucht auf bloßes Überleben reduziert ist und wo kein Platz mehr für konzeptionelle Zuchtarbeit und nötige Investitionen ist.
Von diesem Blickwinkel ist es nicht möglich, das heutige tragische Niveau der tschechischen Pferdezucht zu kritisieren, im Gegenteil, die Tatsache, dass es überhaupt noch eine Zucht gibt, ist zu schätzen. Die prinzipielle Voraussetzung für die Errichtung eines im Rahmen Europas konkurrenzfähigen Zentrums für die Zucht des Englischen Vollbluts war, eine günstige Lokalität mit folgenden Parametern zu finden:
- Die wärmste Region mit mindestens mittelstarker Menge von Niederschlägen,
- Mittelschwerer Ackerboden bester Bonität,
- Die Möglichkeit für Errichtung von komplexen Weideflächen von mindestens 300Ha, fest eingezäunt, wenigstens teilweise bewässert,
- Die Möglichkeit für Errichtung eines an die Weiden anliegenden Areals von mindestens 200000m2 mit Ställen und betriebs-technischen Einrichtungen,
- Weideflächen ohne störende Elemente (umliegende Bebauung, Kommunikationen, Eisenbahnen usw.),
- Gute Luftqualität,
- Gute Verkehrsbedienungsmöglichkeiten.
Es ist offenbar, dass die oben genannten Voraussetzungen in keiner der bestehenden Zuchteinrichtungen in Tschechien erfüllt sind und objektiv auch nicht erfüllt werden können. Unter diesen Umständen war es nötig, eine günstige und den Voraussetzungen entsprechende Lokalität zu finden. Gefunden hat man sie zwischen der Stadt Roudnice nad Labem (Raudnitz) und dem Dorf Krabčice (Krabschitz), wo im Jahr 2010 mit dem Aufbau des neuen Zentrums für Pferdezucht begonnen wurde.
Der Weg unter den Berg Říp (Georgsberg)
Das Zentrum DARHORSE befindet sich in Krabčice bei der Stadt Roudnice nad Labem unter dem magischen Berg Říp, der seit je zu den Symbolen der böhmischen Staatlichkeit gehört. Der Weg zur Entdeckung dieses Ortes war nicht einfach, aber ich werde es versuchen Ihnen zu erklären, wie es geschah.
Im Jahr 2008 begann ich mit dem Team meiner Mitarbeiter einen günstigen Ort für Pferdezucht in Tschechien zu suchen, wofür wir folgende Kriterien festgelegt hatten:
- Die mildesten Klimabedingungen, die den Weiden die längste Vegetationsperiode gewährleisten, mit genügender Menge von Niederschlägen,
- mittlerer bis mittelschwerer Ackerboden mit bester Bonität,
- die Möglichkeit einen Komplex von ca. 300Ha zu errichten, der eigentümerbezogen und räumlich ganzheitlich wäre,
- die Möglichkeit ein an die Weiden anliegendes Areal von mindestens 200000m2 mit Ställen und betriebs-technischen Einrichtungen zu errichten,
- die Höhe ca. 200M über dem Meeresspiegel, welche die Hochwassergefahr, extremen Frost und extreme Hitze eliminieren würde,
- gute Luftqualität,
- gute Verkehrsbedienungsmöglichkeiten.
Es zeigte sich, dass so ein Ort nur in Mittelböhmen im Elbtal oder in Mähren im Bauernland Haná zu finden ist. Da mit einer intensiven Zusammenarbeit mit westeuropäischen Züchtern gerechnet wird, wurde dem Elbtal Vorzug gegeben. Nachher wurde detailliert das Territorium von Kolín nach Litoměřice untersucht.
Es war sehr interessant zu beobachten, wie sich bei Einhaltung aller oben genannten Bedingungen das ausgedehnte Territorium letztlich auf knapp vierzig kleine Inseln reduzierte, die detailliert zu untersuchen waren. Als es schon schien, dass ich den richtigen Ort gefunden habe, stieß ich auf verschiedene Entwicklungspläne der Gemeinden, die mit Photovoltaikkraftwerken, Zentren für Logistik oder Bebauung rechneten. In manchen Fällen waren störende Elemente das prinzipielle Hindernis (Eisenbahnen, Landstraßen, Flugplätze, Steinbrüche, landwirtschaftliche oder Industriebetriebe oder Wohnhäuser). In anderen Fällen war es Unwilligkeit der Besitzer ihren Grund zu verkaufen oder langfristig zu mieten.
Als es nach zwei Jahren des Suchens schon schien, dass alles hoffnungslos ist, meldete sich ein Freund von mir und teilte mir mit, dass seine guten Bekannten, eine gewisse Familie Mašek, einst die größten Gutsbesitzer unter dem Berg Říp, den Verkauf ihres Gutes inklusive des ausgedehnten Bauernlandes überlegen. Ich weiß nicht, ob es Zufall oder Schicksal war, aber in der Zeit, als ich diese Information erhielt, war das Land unter dem Berg Říp die einzige bisher nicht untersuchte Lokalität und zugleich für unser Vorhaben die bestgeschätzte Lokalität im ganzen Elbtal. Trotzdem es dann noch nötig war Hunderte von weiteren Verträgen abzuschließen, war die Vereinbarung mit der Familie Mašek der Grundstein des Projektes DARHORSE.
Ich möchte mich auf diesem Wege nicht nur bei der Familie Mašek, sondern auch bei allen ursprünglichen Gutsbesitzern für ihren guten Willen und ihr Verständnis für das Projekt bedanken. Erst später wurde mir mit etwas Übertreibung bewusst, dass ich mir mit der Auswahl des besten Ortes eine Menge Arbeit hätte ersparen können, wenn ich mich aus der Geschichte hätte belehren lassen. Der Urvater Tschech konnte für die Niederlassung seines Volkes einen beliebigen Ort im Rahmen Mitteleuropas wählen. Und wenn es der Berg Říp mit seiner Umgebung war, hatte er sicher seine guten Gründe dafür.
Was mich angeht, nach drei Jahren, die ich in dieser Region verlebt habe, verstehe ich seine Wahl.
Hochachtungsvoll Ihr Ing. Rostislav Kopecký